„1000 Jahre Macht in Frauenhand“ – Exkursion auf Schloss Borbeck

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ESSEN. Das Semesterprogramm läuft: Nach Zirkeltreffen und Semesterstart am 11. Oktober machten sich Ruhranen und neue Hausbewohner auf eine erste Exkursion in die Nachbarschaft: Am 29. Oktober stand Schloss Borbeck auf dem Programm. Für Eingeweihte, die in der ehemaligen Residenz der Fürstäbtissinnen von Essen bereits bei früheren Gelegenheiten waren, vermeintlich nicht ganz so neu, doch auch diesmal wieder auch mit neuen Erkenntnissen – erst recht aber für die diejenigen, die sich unter dem Titel „1000 Jahre Macht in Frauenhand“ bislang überhaupt nichts vorstellen konnten.

Breiter Überblick zur Entwicklung des hochadeligen Damenstiftes

Souveräne Expertin für die Führung in Schloss und Dauerausstellung war Birthe Marfording vom Kulturamt Essen, die als Historiker und Buchautorin mit der Geschichte von Stift, Schloss und Park eng vertraut ist. Sie gab bei ihrer knapp zweistündigen Führung einen breiten Überblick zur Entwicklung des hochadeligen Damenstiftes in der Grenzlage zwischen Franken und Sachsen von der Gründungszeit um 850 bis heute, erinnerte an den Stifter Altfrid von Hildesheim, die großen Kaiserhäuser und die bedeutenden Persönlichkeiten an der Spitze des Stiftes. Darüber hinaus erläuterte sie die Hintergründe des spätestens seit der Reformation manifesten Streits mit dem Rat der Stadt, den Einfluss benachbarten Mächte, die vielen Kriegszüge durch die Region und die religiösen wie wirtschaftlichen Schwerpunkte des milden Frauenregiments, das – deutschlandweit in dieser Weise einzigartig – fast genau 1000 Jahre währte.

Ausstellung mit Unitas-Beteiligung geplant

Dass für das kommende Jahr anlässlich mehrerer Jubiläen zu den Regierungszeiten der Franziska von Pfalz-Sulzbach und ihrer Nachfolgerin Maria Kunegunde von Sachsen und Polen gefeiert werden sollen, dürfte auch für die Ruhr-Unitas interessant werden: Es sei, so erklärte Frau Marfording, durchaus daran zu denken, dass sogar die Fahne des „W.K.St.V. Unitas Franziska Christine“, die sich als Banner des unitarischen Studentinnen- und Hohe Damen-Vereins wohlverwahrt im Fahnenschrank auf dem Unitas-Haus Feldschlösschen befindet, bei der Schau 2026 zu sehen sein wird. Es dürfte dann ganz sicher aus diesem Grund dann auch ein Wiedersehen mit den unitarischen Bundesschwestern geben.

Pizza satt und gute Gespräche

Wie nach der Schlossführung deutlich wurde, empfiehlt sich für den kleinen Hunger nach einer solchen Veranstaltung neuerdings auf alle Fälle das „Restaurant Feldschlösschen“: Seitdem dort ein eigener Pizza-Ofen angeschafft wurde, werden dort ausgezeichnete runde Backwerke gefertigt, die in Qualität und Geschmack selbst am Alpensüdrand alle Pizza-Contests bestens bestehen würden. Das und mehr bestimmte die anschließende Sitzung im Conventraum bei vielen engagierten Gesprächen. Und da der wieder fleißig am Strom hängende Kühlschrank auf dem Unitas-Haus nach längerer Auszeit auch mal wieder richtig arbeiten wollte, gab es für ihn bis weit in die Nacht einiges zu kühlen. Allen Beteiligten einen erfolgreichen weiteren Verlauf des Semesters, bei der Jobsuche und vor allem bei den Sprachprüfungen!

 

Nächste Veranstaltungen:

Neben dem 25. Todestag von Bbr. OStR Norbert Klinke, Ehrensenior, Vater der neuen Ruhrania am 4. November und dem Aktiventag in Erfurt vom 7.-9. November gilt es für den Monat vor allem auf die für Samstag, 8. November, angesetzte Jahreshauptversammlung des Unitas-Hausbauvereins (HBV) hinzuweisen. Um 14.00 Uhr beginnt die Mitgliederversammlung im Coventsaal auf dem Unitas-Haus, Flurstraße 67, 45355 Essen. Anschließend ist ein gemeinsames Abendessen im Feldschlößchen geplant und eine um 20.00 Uhr beginnende Festkneipe zum 230. Semester mit Rezipierungen. Präsiden sind Bbr. AH Nico Fröse und Nikita Desch.

Nach dem 82. Todestag der Lübecker Märtyrer am Montag, 10. November, steht am Samstag, 15. November der Albertus Magnus-Tag des Katholischen Akademikerverbands Ruhr (KAR) an: Um 17.30 Uhr beginnt der Festgottesdienst im Essener Dom mit Zelebrant Dompropst Dr. Michael Dörnemann. Anschließend folgt ein Empfang in der Aula des Generalvikariats und der Festvortrag von Prof. Dr. Albert Baars (HSB Hochschule Bremen): „Bionik - über Gottes Schöpfung nachdenken zur Lösung technischer Herausforderungen“.