Charles Onyeke auf Tournee in der Schweiz

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ESSEN. „Afrikanische Klänge in Susten“ - der 1840 gegründeten Traditionszeitung „Walliser Bote“ war es am 30. Mai einen großen Artikel wert. Die einzige deutschsprachige und älteste Zeitung im schweizerischen Kanton Wallis schrieb von der kleinen Tournee, die Charles Onyeke vom Essener Unitas-Haus mit seinen „Devine Melody Choristers“ in die Alpen unternahm. Es war ein „Familienbesuch“ bei Bbr. Vikar Sylvester Ejike Ozioko, von dem Orfa Schweizer in der Ausgabe des „Walliser Boten“ vom letzten Montag berichtete.

Familienbesuch bei Bundesbruder Pfr. Sylvester

Einfühlsam und lebendig schildert der Text, was auch in Essen regelmäßig zu erleben ist: Eine afrikanische Messfeier mit Klängen, die vor Fröhlichkeit und Ausgelassenheit überfließen. Bbr. Sylvester Ejike Ozioko aus dem nigerianischen Bistum Nsukka hatte sie seit 2016 als Seelsorger der englischsprachigen afrikanischen Gemeinde in der Ruhrstadt gefeiert. Ab 2018 war er auch Gast bei der Unitas Ruhrania in Essen, der er sich ein Jahr später anschloss. Bis er nach seinem Magister an der Ruhr-Universität Bochum im Oktober 2020 ins Skiparadies Susten/Leuk in der Schweiz wechselte: Bischof Jean-Marie Lovey im schweizerischen Bistum Sitten ernannte ihn am 1. September 2021 zum Vikar der Pfarreien Erschmatt, Guttet-Feschel, Leuk-Stadt und Susten in der Seelsorgeregion Leuk im Oberwallis.


Bbr. Charles Onyeke vom Essener Unitas-Haus mit seinen „Devine Melody Choristers“ bei seiner kleinen Tournee in die Schweiz bei der Messe in St. Stephan in Susten/Wallis

African Voices aus Essen in den Alpen

Und genau dort drehte jetzt auch die 12-köpfige Chorauswahl von Charles Onyeke ihre Runden. Alle gehören dem von Charles geleiteten Chor der „St. Gertrud African Catholic Voices“ aus der afrikanischen Gemeinde in Essen an, die 2019 vor großem Fernsehpublikum die Stadt Essen in der Endauswahl des größten Chor-Wettbewerbs von Nordrhein-Westfalen vertraten. Jetzt stand der hingebungsvolle „Conductor“ auch in der Schweiz am Keyboard. Und ganz offensichtlich war die dort feiernde Gemeinde von Messe, Predigt und den 18 leidenschaftlichen musikalischen Beiträgen begeistert, so die Zeitung: „Nach eineinhalb Stunden nähert sich die Messe dem Ende“, schreibt der Walliser Bote: „Die Sustner klatschten laut mit, brachten tanzend und lachend ihre Opfergaben zu den Kollekten. Immer wieder wurden Handys hochgehalten, um die besondere Stimmung des Gottesdienstes festzuhalten. Nun tun es immer mehr dem Chor gleich, heben die Hände und bewegen sich.“

Zugabe vor begeisterten Schweizern

Und natürlich gab es nach der Messe noch eine Zugabe: Während Charles mit den „Devine Melody Choristers“ zu rhythmischen Klängen auf dem Kirchvorplatz nachlegte, warf sich Bbr. Pfarrer Sylvester ebenfalls in seine heimatliche Tracht, griff sich eine typische afrikanische Rassel und mischte selber mit. Und alle tanzten gemeinsam, wie es im Bericht heißt. Ganz im Sinne der Predigt, die vom gegenseitigen Verstehen, von Toleranz und Miteinander sprach – und ganz so, wie es auch jetzt zum Pfingstfest passen würde.

„Big Charles“: Pfingsten ist überall

Für Charles Onyeke, der seit vier Jahren in Deutschland ist, auf dem Essener Unitas-Haus lebt und sich inzwischen der Unitas Ruhrania ebenfalls angeschlossen hat, war die fünftägige musikalische Reise in die Schweizer Alpen eine großartige Erfahrung: Musik, wie er sie mit seinen Freunden zu jedem Gottesdienst in Essen beisteuert, kenne eben keine Grenzen, sagt der studierte Agraringenieur „Big Charles“. Und in den Dienst an dieser Erfahrung will er sich als erfahrener Chorleiter gerne weiter stellen. Denn Glaubensfreude zu vermitteln, zu feiern, was für ihn eben zu feiern ist – das sei eine Lebensaufgabe und ein wichtiger Beitrag zur Verkündigung einer Botschaft, die allen Menschen gelte. Ob in seiner Heimat Nigeria, in Deutschland oder in der Schweiz – wo auch immer: „Pfingsten ist immer und überall.“


Die „Devine Melody Choristers“ aus dem Ruhrgebiet vor Alpenkulisse mit Bbr. Sylvester Ejike Ozioko


Bbr. Sylvester Ejike Ozioko, seit 2021 Vikar der Pfarreien Erschmatt, Guttet-Feschel, Leuk-Stadt und Susten in der Seelsorgeregion Leuk im Oberwallis.