„Das neue Wir“: 148. Unitas-Generalversammlung ex

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WÜRZBURG. Würdig, fröhlich, engagiert – diese Generalversammlung wäre schwerlich noch zu toppen. Was die Stimmung, die familiäre und wahrlich unitarische Atmosphäre dieses Jubeltreffens zum 150. Geburtstag der Unitas in Würzburg angeht, bleibt sie ganz sicher unvergessen. „Das ist das neue Wir“ bilanzierte der AHB-Vorsitzende Christian Poplutz zum Abschluss überaus treffend – und so wäre zum weiteren Ausbau des inhaltlichen Profil lediglich bereits jetzt schon auf die kommende 149. GV in Paderborn zu verweisen: Unitas Anna Westphalia in Münster wird sie vom 8.-10. Mai 2026 unter dem Motto „Werte-Wille-Wandel – Gemeinsam in die Zukunft“ ausrichten – soweit ein erstes Ergebnis der Beratungen am Main.

Neuer Vorort: Von Berlin nach München

Was die disziplinierten und hervorragend geleiteten Plenarsitzungen unter Leitung des Präsiden Christian Dresel (Unitas Hetania Würzburg) und seiner beiden Conpräsiden (Pauline Henke, Unitas Anna-Westfalia Münster; David Wallbraun, Unitas Winfridia Münster) konkret ergaben, wird die Mitglieder überall im Land interessieren. Das Wichtigste zuerst: Neuer Vorort für das kommende Amtsjahr 2025/26 ist die Unitas München in Kooperation mit der Unitas Hetania. Auf Initiative des designierten Vorortspräsidenten Max Brückner (Unitas München) können die Münchner mit Unterstützung durch die designierten VOS Johannes Gierling (Unitas Hetania Würzburg) und Lorenz Schober (Unitas Hetania Würzburg) so zum ersten Mal seit den 60er-Jahren wieder einmal den Vorort stellen. Unitas Berlin tritt vor ihrem kommenden 125-Jährigen verdient in den zumindest vorläufigen Ruhestand – nicht nur dort hat sich die personelle Lage - wie an vielen anderen Orten – im Übrigen offensichtlich deutlich stabilisiert.

Wahlen und Vorstandsämter

Der weitere Verbandsvorstand bietet ein vertrautes Bild: Bundesbruder Christian Poplutz (Unitas Hetania Würzburg) bleibt Vorsitzender des AHB, Norbert Scherhag (Unitas Rheinfranken Düsseldorf) und Gregor Micus (Unitas Stolzenfels Bonn) sind weiterhin seine Stellvertreter. Neu unterstützen auch die Bundesbrüder Philipp Höppler (Unitas Hetania Würzburg) und Dr. Olaf Zucht (Unitas Ostfalia Erfurt) das regional orientierte und gut miteinander vernetzte Team. Sie wollen den Philistern, Zirkeln und Altherrenvereinen möglichst nahe Ansprechpartner sein. Die HDB-Vorsitzende Franziska Vosseberg (Unitas Maria Magdalena Heidelberg) wechselte in die zweite Reihe und gab ihren Vorsitz an Bundesschwester Theresa Erning (Unitas Elisabetha Thuringia Marburg) weiter. Bundesschwester Ronja Braun (Unitas Theophanu Köln) übernahm den Stellvertreterposten von Bundesschwester Barbara Czernek, lange Jahre im Hohedamenbund und Vorstand des Verbands tätig. Bianca Moll-Bosch (Unitas Maria Montessori Gießen) bleibt weiterhin stellvertretende Vorsitzende im HDB.

Viel Jugend: Neue Kandidaten

Die turnusgemäße Besetzung vieler weiterer Ämter sieht die bisherigen Amtsinhaber weiter im Amt, zugleich gab es ein großes Interesse auch neuer Kandidaten daran, neue Verantwortung zu übernehmen. Komplexe Wahlvorgänge mit mehreren Kandidaten waren durchaus dabei. Vom Aktiventag der GV gewählte neue Aktivenvertreter sind für die Region Nord-Ost: Franz Voß (Unitas Winfridia Münster), für die Region West: Dörthe Wilms (Unitas Clara Schumann Bonn), für die Region Süd: Timo Doleschal (Unitas Henricia Bamberg) und für die Region Süd-West: Robin Schardt (Unitas Cheruskia Gießen). Als Aktive in den Vorstand gewählt wurden die Bundesschwestern Svenja Thies und Chiara Klein (beide Unitas Clara Schumann Bonn) sowie die Bundesbrüder Lorenz Adiprasito (Unitas Freiburg) und Benedikt Albers (Unitas-Salia Bonn).

Bei den Verbandsämtern ging die Stellvertretende Schriftleitung der Verbandszeitschrift an Bundesbruder Jonas Over (Unitas Ruperto-Carola Heidelberg), Bundesbruder Alexander Wulf (Unitas Henricia Bamberg) vertritt den Verband neben Matthias Beckmann (Unitas-Salia Bonn) beim BDKJ. Bundesschwester Dörthe Wilms (Unitas Clara Schumann Bonn) übernimmt den Kontakt zum EKV, mit dem es große Anfragen zur derzeitigen inhaltliche Arbeit des Europäischen Zusammenschlusses gibt. Bundesbruder Elias Leon (Unitas Franco-Alemannia Karlsruhe) wird Präventionsbeauftragter und der gesellschaftspolitische Beirat erweitert sich um Alexander Loyen (Unitas Franko-Saxonia Marburg) in der Funktion des Stellvertreters.

Neben den üblichen Anträgen zur Verabschiedung von Jahresabschluss, Gewinnverwendung und Haushaltsentwurf sowie der Entlastung des Vorstandes musste leider der Antrag auf Suspendierung der Aktivitas der Unitas Hohenstaufen Stuttgart angenommen werden. Bei den Berichten und Aussprachen wurde deutlich, dass in vielen Fällen ordnungsgemäße Philistrierungen versäumt oder nicht an den Verband gemeldet werden. Die GV sieht hier die Philistervereine in der Pflicht, auch im Eigeninteresse alle Studienabgänger zeitnah zu philistrieren. Diese und weitere Fragen sind Gegenstand einer umfangreichen konzeptionellen Neuorientierung der Abläufe, die eine Arbeitsgruppe unter Leitung des stellvertretenden Verbandsgeschäftsführers Norbert Claas (Unitas Winfridia et Ruhrania) bearbeitet. Dazu gehören auch die zukünftige Ausgestaltung von Verbandsveranstaltungen und deren Finanzierung.

In diese Richtung zielen zuletzt auch die Beratungen des ZHBV: Der Zusammenschluss der unitarischen Hausbauvereine in Deutschland geht tatkräftig eine noch deutlichere Transparenz, Verjüngung des Vorstands und der Optimierung der Geschäftstätigkeit an. Für den Oktober ist dazu eine außerordentliche Mitgliederversammlung geplant.

Würzburgs Zauber hat gewirkt

Insgesamt wird den vielen Teilnehmern des rauschenden Festes in der mainfränkischen Weinmetropole sehr vieles in Erinnerung bleiben, das mehr als nur dem genius loci zu verdanken war: Dazu gehören perfekte Vorbereitungen, detailgenaues Management der Veranstaltungen, omnipäsente Gastgeber und Verbandsgeschäftsstelle, eine hervorragende Wissenschaftsarbeit mit Prof. Dr. Elmar Nass (Köln) und Vertretern der Caritas, ein ausgelassener Ball, ein geradezu seligmachender High-End-Kommers und wundervolle liturgische Begegnungen unter Ägide des Verbandes-Präses Tobias Spittmann, alle mit Ausnahmekünstlern aus eigenen Reihen in der musikalischen Begleitung.

Zu den Dokumentationen der 148. GV gehört auch der Hinweis, dass und wie es an den Ruhr-Universitäten weitergehen soll: Unitas Ruhrania Bochum - Duisburg-Essen - Dortmund hat aktuell Zimmer frei, die sie Bundesbrüdern, die gewillt sind ihr weiteres Studium im Ruhrgebiet zu bestreiten, kostenfrei zur Verfügung stellt. Einem Dringlichkeitsantrag folgend ging bei dieser GV zuletzt auch eine zweite von sieben Goldenen Unitas-Nadeln an die Ruhr – eine weitere Würdigung zahlreicher Initiativen, die gerade von hier aus in viele Richtungen des Verbandes entfaltet wurden.