ESSEN. „Das ist gar kein Fußballverein“, sagen die einen. „Er ist einfach Legende“. Und: „Nur der RWE!“, braust es, wenn der „Schreck vom Niederrhein“ im immer packevollen Stadion an der Borbecker Hafenstraße seine Matchgegner empfängt. Große Namen prägen die Geschichte von Rot-Weiss Essen, 1907 als SV Vogelheim in der damaligen Bürgermeisterei Borbeck gegründet.
Im kommenden Jahr sind es genau 100 Jahre her, dass der Club den Namen „Rot-Weiss“ annahm. DFB-Pokalsieger sind sie 1953 geworden, Deutscher Meister 1955 und im Europapokal der Landesmeister gewesen, 1994 im Pokalfinale in Berlin, dreimal aufgestiegen in die erste Liga und immer wieder in die 2. und tiefer abgetaucht. Und dort aufm Platz, wo wirklich Fußball gespielt wird: Abramczik hat hier gekickt, Basler, Burgsmüller, Fürhoff, Gottschalk, Herkenrath, Hrubesch, Islacker, Landgraf, Lippens, Lorant, Mill, Nigbur, Özil, Rehhagel oder der unvergessene „Chef“ Helmut Rahn. Ein Verein, ein Phänomen – wie der gesamte Revierfußball. Wo er ein echter Massensport wurde, mit wirklichen Originalen auf dem Feld, wo nicht das große Geld, sondern vor allem das Herz zählte.
RWE-Historiker Georg Schrepper zu Gast bei Unitas Ruhrania
Wer das am besten einsortieren kann, ist am Dienstag, 13. Dezember 2022, bei der Unitas Ruhrania auf dem Platz: StD Georg Schrepper, u.a. Sportlehrer am Borbecker Don Bosco-Gymnasium, ehrenamtlicher RWE-Historiker und Autor der Vereinszeitschrift „Kurze Fuffzehn“, wird bei dem Abend ab 19 Uhr s.t. im Conventsaal des Unitas-Hauses „Feldschlößchen“ an der Flurstraße 67 das „Kulturgut Fußball“ beleuchten und erklären, wie Legenden entstehen.
Allemal ein vollwertiger Ersatz für die WM, die irgendwie einigen Schlamm am Stiefel hatte. Es wird herzlich eingeladen.