Neue Eigenfeier für Lübecker Märtyrer im Bistum Münster 

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MÜNSTER. Die Seligen Lübecker Märtyrer sind in das Verzeichnis der Eigenfeiern des Bistums Münster aufgenommen worden. Bischof Dr. Felix Genn nahm heute neue Publikationen zu diesen Eigenfeiern von Mitgliedern der verantwortlichen Arbeitsgruppe sowie von Vertretern von Druckhaus und Verlag entgegen. Das Messlektionar und das Messbuch waren zuletzt im Jahr 2006 herausgegeben worden und längst vergriffen. Außerdem fehlten die nach 2006 seliggesprochenen Personen: Neben den Lübecker Märtyrern Bbr. Johannes Prassek, Bbr. Eduard Müller und Hermann Lange zählen jetzt der Selige Nikolaus Groß, die Selige Josefa Stenmanns und der Selige Gerhard Hirschfelder zu den Personen, derer in den Messfeiern gedacht wird.

Der Arbeitsgruppe gehörten Pfarrer Andreas König, Pfarrer Jan Kröger; Propst Hans-Bernd Serries und Dr. Nicole Stockhoff als Leiterin der Fachstelle Liturgie und Katechese des Bistums an. Stockhoff erklärt, dass zur Geschichte eines Bistums untrennbar die „Seligen und Heiligen gehören: Frauen und Männer, bekannte und weniger bekannte Zeugen und Zeuginnen der Gegenwart Gottes in der Welt. Der Gedenktag ist der jährlich wiederkehrende Tag, an dem in den gottesdienstlichen Feiern speziell der Seligen oder der Heiligen gedacht wird und die entsprechenden liturgischen Texte Verwendung finden.“

Konkret handelt es sich um ein Ergänzungsheft zum Stundengebet, um der Seligen und Heiligen an den jeweiligen Zeiten des Tages zu gedenken. Zudem wurde das Messbuch überarbeitet. Es enthält zu den Eigenfeiern des Bistums Münster die zugelassenen Texte – so das Tagesgebet – zum Gedenken der jeweiligen Person. Darüber hinaus sind die Votivmessen „Maria, Trösterin der Betrübten“ und und „Maria, Hilfe der Christen“ von der Immerwährenden Hilfe“ aufgenommen worden. Verlegt und gedruckt wurden sowohl Ergänzungsheft als auch Messbuch bei der Druckerei Burlage.

Die dritte aktualisierte Publikation ist das Messlektionar mit den Schriftlesungen der revidierten Einheitsübersetzung. „Hier haben wir eng mit dem Deutschen Liturgischen Institut zusammengearbeitet, denn das Institut ist mit der Neuauflage der Lektionare betraut“, so Stockhoff. Eine ebenso publizierte liturgische Gestaltungshilfe enthält neben dem Tagesgebet ein Schlussgebet, Kyrie- und Fürbittvorschläge für den jeweiligen Gedenktag und die Votivmesse „Unsere Liebe Frau (Mutter) von der Immerwährenden Hilfe“. Messlektionar und Liturgische Gestaltungshilfe sind beim Aschendorff Verlag verlegt worden und auch über den Buchhandel erhältlich. Die Einbandgestaltung stammt von Marius Jacoby. Er nutzte dafür ein Wort des Heiligen Liudger, des ersten Bischofs von Münster: „Ich verkünde Euch Christus.“ In den nächsten Tagen werden alle Pfarreien je ein Messlektionar und ein Exemplar der liturgischen Gestaltunghilfe kostenfrei erhalten.

Die von Papst Benedikt XVI. seliggesprochenen Priester und Kapläne Johannes Prassek, Eduard Müller und Hermann Lange wurden zusammen mit dem evangelischen Pastor Karl Friedrich Stellbrink am 10. November 1943 in Hamburg wegen „Wehrkraftzersetzung, Heimtücke, Feindbegünstigung und Abhören von Feindsendern“ zum Tode verurteilt – auch Stellbrink wurde ehrend erwähnt. Bei der öffentlichen Seligsprechung am 25. Juni 2011 in Lübeck war neben viele Bundesbrüder aus dem Unitas-Verband auch der damalige Vorort Unitas Ruhrania dabei, der mit VOP Sebastian Sasse sein Vorortsjahr unter ihr Patronat stellte. Ausführlichere Biografien von Bbr. Johannes Prassek (*13.08.1911) und Bbr. Eduard Müller (*20. August 1911), die beide mit Kaplan Hermann Lange und Pastor Karl-Friedrich Stellbrink am 10.11.1943 von der Nazi-Justiz im Hamburger Gefängnis Holstenglacis durch das Fallbeil hingerichtet wurden, finden sich auf der Internetseite mit vielen Persönlichkeiten, die der Unitas an der Ruhr verbunden waren und sind.

Zum Download: Rückblick auf die Seligsprechung

Auf unserem Youtube-Kanal:
Lübecker Märtyrer: Kunstaktion der Unitas Ruhrania mit Mika Springwald
10. November: Zum Todestag der Lübecker Märtyrer

Quelle & Foto: Bischöfliche Pressestelle / Anke Lucht / pbm/al. Im Bild oben: Die neuen und überarbeiteten Publikationen betrachteten (von links) Dr. Benedikt Hüffer, Aschendorff Verlag; Christoph Burlage, Druckerei Burlage; Dr. Dirk Paßmann, Aschendorff Verlag, Marius Jacoby, Nicole Stockhoff, Hans-Bernd Serries Prof. Dr. Reinhild Ahlers, Bischöfliche Liturgiekommission, und Bischof Felix Genn.