Pullover-Semester voraus

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NRW. In diesen Tagen starten die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen ins Wintersemester 2022/2023. Nach den Einschränkungen der Corona-Semester steht jetzt die angespannte Energieversorgungslage im Fokus. „Die Energiekrise stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen – auch die Hochschulen. Es ist unser klares Ziel, dass die Hochschulen geöffnet bleiben können und das Wintersemester in Präsenz stattfinden kann“, erklärte heute Wissenschaftsministerin Ina Brandes. „Hochschulen sind Orte der Begegnung, des persönlichen Austauschs und des gemeinsamen Lernens. Das wollen wir unbedingt aufrechterhalten. Damit das möglich ist, müssen natürlich auch die Hochschulen selbst ihren Beitrag leisten.“ Sie hatten sich gegenüber dem NRW-Wissenschaftsministerium freiwillig dazu verpflichtet, in diesem Winter ihren Gasverbrauch um mindestens 20 Prozent zu reduzieren.

Auch die Kultusministerkonferenz (KMK) von Bund und Ländern gab am 1. September das Ziel aus, dass die Hochschulen in der Energiekrise geöffnet bleiben können. „Uns allen ist es ein großes Anliegen, dass nach vier Semestern, die von Online- und Hybridformaten geprägt waren, nun Studium und Lehre, Wissenschaft und Forschung wieder in Präsenz stattfinden“, so Professor Johannes Wessels, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz der Universitäten: „Denn fest steht: ‚Universität‘ lebt vom persönlichen Austausch, dem direkten Streitgespräch, dem gemeinsamen Lernen und auch vom Miteinander außerhalb des Campus‘. Der sich abzeichnenden Energiekrise zum Trotz werden wir daher alles Erforderliche dafür tun, dass die nordrhein-westfälischen Universitäten auch im Winter Orte der Begegnung in Vorlesungssälen, Seminarräumen und Mensen bleiben. Damit stellen wir uns selbstredend gleichzeitig unserer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung, zusammen mit dem Land, konkrete Schritte zum Energiesparen zu unternehmen.“

Zu den standortspezifischen Einsparpotenzialen, so das Ministerium, zählten etwa geringere Heizungstemperaturen, die Abschaltung von nicht sicherheitsrelevanter Beleuchtung, der Verzicht auf Warmwasser in Gebäuden und Laboren oder auch die Einschränkung von Öffnungs- und Betriebszeiten, zum Beispiel in Hochschulbibliotheken. Ziel sei, bei solchen Maßnahmen die Auswirkungen auf die Studierenden möglichst gering zu halten.

745.000 Studierende in NRW eingeschrieben

Nach ersten Schätzungen der Hochschulen sind im Wintersemester 2022/2023 rund 745.000 Studierende eingeschrieben. Das ist ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (-1,5 Prozent /WS 21/22: 756.000). Insgesamt bleiben die Studierendenzahlen damit aber auf dem hohen Niveau der Vorjahre. Die Zahl der Erstsemester liegt nach diesen Schätzungen bei rund 87.000 Personen und damit ebenfalls leicht unter dem Niveau des vergangenen Wintersemesters (-2,6 Prozent /WS 21/22: 89.500). Auch die KMK geht in ihren Vorausberechnungen für die nächsten Jahre von gleichbleibenden bis leicht rückläufigen Studierendenzahlen in Deutschland aus.